St. Laurent Alte Reben (’01 ’02 ’03 ’04 ’05 ’06 ’08 ’09 ’10)

ein paar Eindrücke zu verschiedenen Jahrgängen:

„Mitten im Heideboden, zwischen Gols und dem Neusiedlersee, liegt die Riede Schmalgründe, die sich von den anderen Lagen nur dadurch unterscheidet, dass der dort vorherrschende Braunerdeboden noch karger und kiesiger ist; an und für sich nichts Spektakuläres – hätte dort nicht mein Vater 1965 St. Laurent angepflanzt – ausgerechnet in meinem Geburtsjahr. 1985 wäre planmäßig die Rodung angestanden. Leider Gottseidank fehlten mir damals die Mittel für eine Neuauspflanzung, denn siehe da, mit sinkenden Erträgen stieg die Qualität und wir schafften mit der Ernte 1992 den Einstieg in die österr. Premiumklasse Rotwein. Der St. Laurent Alte Reben 2009 präsentiert sich folgendermaßen: Tiefdunkles Rubingranat, opaker Kern, zarte Randaufhellung. In der Nase feines, florales unterlegtes Bukett, Veilchen klingen an, Kräuterwürze. Am Gaumen gute Komplexität, saftig, delikate Struktur, lebendig und frisch, rotbeeriger-mineralischer Nachhall, bleibt gut haften. Sorten: 100% St. Laurent Riede: Schmalgrund Ertrag: 2500l / ha Bodenart: kiesiger Braunerdeboden Leseart: Handlese Vergärung: offene Maischegärung im Bottich Ausbau: 18 Monate in gebrauchten Barriquefässern Alkohl: 12,5% Vol. Säure: 5,9g/l Restzucker: 1g/l

Ein St.Laurent der Extraklasse, sicher einer der Besten überhaupt. In der Nase stark rauchig-würzig, feine (fast burgundische) Beerenfrucht, feste Textur, lange anhaltend – einfach großartig. Hier machen sich die „Alten Reben“ wunderschön bemerkbar, das heißt, die Weingärten der Lage Schmalgrund sind bereits ca. 30 Jahre alt und bieten damit unglaubliches Traubenmaterial. Mit dem Jahr 2006 hat Gerhard Pittnauer eine Serie von Lagen-St.Laurents aufgelegt. Neue Etiketten (jedes Jahr soll von einem anderen Künstler gestaltet werden) zeugen von Kreativität. Und das Besondere – 2006 war der erste voll biodynamische Jahrgang von Gerhard Pittnauer.

Lage/Boden: leichter sandig schottriger Boden; Lese: Handlese, Anfang September; Vinifikation: Offene Vergärung im Bottich, 20 Monate im kleinen Holzfass; Lagerung: Offene Vergärung im Bottich, 20 Monate im kleinen Holzfass; Lagerungspotential: 10 – 15 Jahre bei optimalen Lagerbedingungen; Weitere Notizen: Dunkles, fast tintiges Rubingranat. In der Nase feine Nuancen von Pfefferminze und Zitruszesten, nach Orangenfilets, schwarze Beeren, feine Kräuternote. Am Gaumen komplex, frische, finessenreiche Säurestruktur, intensive Cassis –Weichsel- Frucht, feine Mineralik, sehr gutes Reifepotential. Ausnahmewein mit ganz spezifischer Eigenart (Pittnauer). Mittleres Rubingranat, breite Randaufhellung. Hochgetönte florale Nuancen, frische Zitruszesten, rotbeerige Frucht. Rassig strukturiert, lebendig und frisch, bietet leichtfüßiges Trinkvergnügen, Weichselkonfit im Abgang, macht Lust auf ein zweites Glas. (90 – 92 Falstaff)